dehnungsstreifen

Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft

Dehnungsstreifen oder Schwangerschaftsstreifen (Striae Gravidarum) werden zunächst als rötlich-bläuliche, später als weiß-silbrige Streifen auf der Haut sichtbar. Besonders häufig treten die Dehnungsstreifen an Bauch, Po, Oberschenkeln und den Brüsten auf.

 

Hervorgerufen werden Dehnungsstreifen durch Risse im Bindegewebe der Lederhaut (Unterhaut), die durch die Überdehnung entstehen. Das Bindegewebe besteht aus Kollagen Fasern und ist für die Elastizität der Haut verantwortlich. Reißt dieses Gewebe ist dies grob mit einer äußerlichen Wunde vergleichbar. Es entsteht ein Schaden der mit der Zeit wieder verheilt, aber narbige Spuren hinterlässt. Sofern die „Wunde“ offen ist, scheinen die darunter liegenden Blutgefäße hindurch. So werden die Dehnungsstreifen nach außen hin sichtbar. Ist der Dehnungsprozess abgeschlossen beginnt die Heilung. Nach etwa sechs Monaten bleiben bei den meisten Frauen nur noch zarte Schwangerschaftsstreifen zurück.

 

Was kann man gegen die Narben von Dehnungsstreifen tun?

Je nach individueller Ausprägung verbleiben mitunter jedoch Narbenwulste, die deutlich zu sehen und zu spüren sind. Auch wenn verschiedene Produkte am Markt erhältlich sind, die das Ausmaß der Dehnungsstreifen einschränken beziehungsweise abmildern können, hilft kein Öl und keine Creme wulstige Narben zu entfernen. Hier kann nur die kompetente Behandlung durch einen Facharzt weiterhelfen. Zum Beispiel mit einer Laseranwendung oder dem Einsatz von Fruchtsäuren. Eine einfühlsame und fachgerechte Beratung ist in solchen Fällen sehr wichtig. Schwangerschafts- und Dehnungsstreifen treten jedoch nicht nur in der Schwangerschaft auf. Auch massiver Muskelaufbau, starke Gewichtszunahme, verschiedene Erkrankungen oder eine entsprechende erbliche Veranlagung können die Entstehung von Dehnungsstreifen begünstigen. Dennoch trägt die Hormonumstellung während der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko bei. Das Hormon Gestagen sorgt dafür, dass die Haut gedehnt werden kann. Und dies ist sehr wichtig, denn das Baby braucht Platz sobald es an Größe und Gewicht zulegt. Zusätzlich verringert Kortison, welches von der Nebennierenrinde gebildet wird, die Elastizität der Haut.

 

Bekommt wirklich jede Frau während der Schwangerschaft Dehnungsstreifen?

Welche Frau letztendlich Dehnungsstreifen bekommen wird, und welche nicht lässt sich nicht vorhersagen. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass etwa 70 bis 90 Prozent der Frauen in der Schwangerschaft Dehnungsstreifen entwickeln. Bei besonders jungen Frauen mit noch generell straffer Haut, reißt in der Schwangerschaft das Gewebe jedoch deutlich öfter. Hier ist eine entsprechende Prävention besonders wichtig. Zwar werden die Dehnungsstreifen nicht vollständig verschwinden, doch mit etwas persönlichem Einsatz kann man das Ausmaß positiv beeinflussen. Dies tut man in der Regel mit Maßnahmen und Anwendungen, die zum einen die Elastizität der Haut und zum anderen die Durchblutung fördern. Ganz an oberster Stelle steht dabei Trinken, Trinken und nochmals Trinken. In der Schwangerschaft sollten die regulären täglichen 2 bis 3 Liter Flüssigkeit durch mindestens einen weiteren Liter Flüssigkeit ergänzt werden.

 

Gesunde Ernährung hilft auch Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen

Die prinzipiell gesunde und ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft ist ebenfalls sehr wichtig. So wird nicht nur einer unnötigen Gewichtszunahme entgegenwirkt. Frau fühlt sich so auch viel fitter. Die Ernährung sollte zudem die Versorgung mit den Vitaminen A, C und E sowie Zink und Proteinen sicherstellen. Dies fördert den Aufbau von Kollagen Fasern in der Haut. Auch sportliche Betätigung wirkt sich positiv aus. Zum Beispiel Schwimmen, Yoga, Nordic Walking oder Gymnastik. Um die Haut in der Schwangerschaft geschmeidig und elastisch zuhalten, wird ab dem zweiten Schwangerschaftsmonat eine zusätzliche Pflege empfohlen. Dafür sind diverse Produkte in verschiedensten Preisklassen im Handel erhältlich. Für welches man sich letztendlich entscheidet hängt einzig und allein vom persönlichen Geschmack ab. Man sollte jedoch immer daran denken, dass all diese Produkte die Dehnungsstreifen nicht wegzaubern, sondern nur mildern können. Das Produkt sollte auf natürlichen Inhaltsstoffen wie hochwertigen Pflanzenölen, zum Beispiel Weizenkeim-, Jojoba-, Traubenkern oder auch Seamöl, bestehen. Produkte auf Basis von Paraffinölen sind nicht geeignet, da diese vom Stoffwechsel nicht verwertet werden können. Das Produkt sollte dazu geeignet sein, in die Haut einmassiert zu werden. Daher geben sehr viele Frauen einem Körperöl deutlich den Vorzug. Manche schwören sogar auf normale Oliven- oder Babyöle. Wird das Öl nach dem Duschen in die noch leicht, feucht Haut einmassiert, kann die Wirkungsweise noch optimiert werden.

Zusätzlich unterstützend wirken Wechselduschen und die sogenannte Zupfmassage. Dabei wird etwas Haut zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und hin- und hergerollt. Das massieren der Haut sollte für ein gutes Ergebnis zwei- bis dreimal täglich wiederholt werden. Spannt man dazu seinen Partner mit ein, kann man das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden.

 

Fotocredit: GOLFX; nd3000/Shutterstock.com

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