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Bauernhof macht Babys gesund

Eine neue Untersuchung belegt: Der Kontakt von Ungeborenen mit Tieren und Bakterien stärkt das Immunsystem. Wissenschaftler sprechen von einem Meilenstein in der Asthmaforschung.

 

Urlaub auf dem Bauernhof währen der Schwangerschaft verringert Erkrankungen

Die Kühe grasen friedlich auf der Wiese, die Hühner laufen im Hof umher – die Uhren gehen langsamer auf dem Land. Viele positive Aspekte sprechen für die Stadtflucht. Auch werdende Mütter können von den Vorteilen des Landlebens profitieren. Denn: Die Zeit während der Schwangerschaft auf einem Bauernhof zu verbringen, könnte das Risiko für das ungeborene Kind senken, später einmal an Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen zu leiden. Zu diesem Ergebnis kommen Mediziner. Sie gehen davon aus, dass der nahe Kontakt des Fötus mit Tieren und deren Bakterien das Immunsystem des Kindes stärkt. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Experten wie Christian Falkenberg von der Universität Leipzig, warnen vor zu nahem Kontakt mit Stalltieren. „Die viel gepriesene frische Kuhmilch kann für Schwangere und Kinder sehr gefährlich werden. Denn im Gegensatz zur pasteurisierten Milch finden sich hier sehr viele Bakterien“, erläutert der Experte für Allergien bei Kindern.

 

Seltener Heuschnupfen und Asthma durch Urlaub am Bauernhof während der Schwangerschaft

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler der Universität von Massey (Neuseeland) insgesamt 1.300 Farmerkinder. Dabei fanden sie heraus, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft auf dem Bauerhof lebten, deutlich seltener an Heuschnupfen, Asthma oder Ekzemen leiden. „Fast doppelt so oft traten diese Krankheiten bei Kindern auf, deren Mütter die Schwangerschaft nicht auf einer Farm verbracht haben“, erläutert ein Forscher.

 

Das Immunsystem wird gestärkt

Noch ist der genaue Grund für diese anscheinende Immunstärkung unklar. „Es wird aber vermutet, dass der Stallstaub eine protektive Funktion hat und mikrobakterielle Stoffe das Immunsystem stärken“, so Falkenberg. Ein anderer Erklärungsansatz ist, dass sich sowohl das noch ungeborene Kind, als auch die Mutter durch den ständigen Kontakt mit den Tieren leichte Infektionen holen, die dazu führen, dass das Immunsystem gestärkt wird. Dadurch könne sich eine Immunabwehr gegenüber Pollen und anderen Atemwegserkrankungen auslösenden Faktoren ausbilden. „Es könnte durchaus sein, dass das Leben auf dem Bauernhof einen positiven Einfluss auf die Schwangere und ihr Kind hat. Doch ich würde nicht generell jeder werdender Mutter raten, aufs Land zu ziehen und zusammen mit Tieren ihre Schwangerschaft zu verbringen“, führt Falkenberg aus. Denn dafür sei die Gefahr zu groß, sich mit gefährlichen Bakterien anzustecken. Einige dieser Bakterien könnten sogar zu einer Fehl- oder verfrühten Geburt führen.

 

Jeder Mensch reagiert anders

Dennoch werden die aktuellen Studienergebnisse in Medizinerkreisen als neuer Meilenstein im Verständnis von Asthma angesehen. „Die Studie zeigt, dass die Theorie richtig ist, dass eine frühzeitige Auseinandersetzung mit potenziellen Allergieauslösern gut ist. Wie früh diese sein sollte, ist aber sicher diskutabel“, meint eine britische Asthmaexpertin. Sie schränkt jedoch ein, dass jeder Mensch anders auf Asthma auslösende Faktoren reagieren würde. „Vor allem familiäre Vorbelastungen und der ganze Lebensstil haben einen starken Einfluss darauf, ob man erkrankt oder nicht“, so die Ärztin weiter.

 

Autor: Redaktion

Fotocredit: Jack Frog; Val Thoermer/Shutterstock.com

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