Wann passt’s – so erkennt man die fruchtbaren Tage

Der Wunsch nach einem Baby ist in vielen Familien heute ein zentrales Thema. Um die gewünschte Schwangerschaft zu erzielen, bemühen sich zahlreiche Frauen, mittels Eisprungkalender oder Eisprungrechner, ihre sogenannten fruchtbaren Tage zu errechnen, in denen die Fertilität des weiblichen Organismus am höchsten ist.

 

Hilfsmittel zur Berechnung des weiblichen Zyklus

Der Eisprungrechner, oft auch als Ovulationskalkulator bezeichnet, stellt ein einfaches und probates Mittel dar, um verschiedene biologische Ereignisse innerhalb des weiblichen Organismus, so den Eisprung, die fruchtbaren und die unfruchtbaren Tage sowie das Einsetzen der nächsten Regelblutung, mit einiger Zuverlässigkeit errechnen und somit auch vorhersagen zu können. Frauen mit dringendem Kinderwunsch oder auch Frauen, die auf pharmakologische Verhütungsmittel verzichten wollen oder müssen, können auf diese Weise den Zeitrahmen für ihren Geschlechtsverkehr planen und bestimmen. Der Eisprungrechner dient also beiden Zwecken, der Schwangerschaftsplanung und ihrer gezielten Vermeidung. Eisprungrechner finden sich auf diversen Internetseiten. Verschiedene Eisprungrechner werden heute jedoch bereits als Apps für moderne Smartphones angeboten.

 

Die Knaus-Ogino-Methode

Der Eisprungrechner selbst basiert auf der, inzwischen allerdings bereits als veraltet geltenden, sogenannten Knaus-Ogino-Methode. Hierbei wird zunächst der Menstruationszyklus exakt protokolliert. Mindestens die exakten Zykluslängen der letzten 12 Monate müssen dabei bekannt sein. Der erste fruchtbare Tag der Frau ermittelt sich demnach aus dem jeweils kürzesten Zyklus, vermindert um 18 Tage. Der letzte fruchtbare Tag hingegen, lässt sich errechnen, sofern der längste bisherige Zyklus um 11 Tage vermindert wird. Als erster Tag eines Zyklus gilt dabei stets der erste Tag einer Regelblutung. Die Knaus-Ogino-Methode gilt jedoch als unsicher, obwohl sie auch heute noch die Basis der online verfügbaren Eisprungrechner bildet.

 

Die Geburtenkontrollkette nach Maria Hengstberger

 

Die Wiener Ärztin und Entwicklungshelferin Maria Hengstberger entwickelte einen einfachen Fruchtbarkeitsrechner, der besonders für die Familienplanung und Geburtenkontrolle von Frauen in den Entwicklungsländern konzipiert war. Den armen Frauen in Äthiopien, die nicht über die finanziellen Mittel zur Anschaffung der Antibabypille oder von Kondomen verfügten, sollte auf diese Weise eine einfache Beurteilung ihrer jeweiligen Fertilität ermöglicht werden. Die Geburtenkontrollkette nach Maria Hengstberger ist eine einfache Kette, die aus 30 Perlen in Tropfenform besteht, welche auf eine Schnur gereiht sind. Alle Perlen haben besondere Farben und repräsentieren jeweils einen bestimmten Tag im Menstruationszyklus einer Frau. Ein schmaler Gummiring lässt sich täglich von einer Perle auf die nächste Perle verschieben.

Der Zyklus beginnt stets mit einer roten Perle, die stellvertretend für den ersten Tag einer Menstruation steht. Gelbe Perlen mit unterschiedlichen kleineren roten Markierungen, stehen für die unterschiedliche Länge eines Menstruationszyklusses. Jede gelbe Perle steht für einen unfruchtbaren Tag. Jede blaue Perle hingegen für einen fruchtbaren Tag. Zwischen fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen existieren gelbe Perlen mit blauen Punkten. Diese stehen für Zeiten, in denen eine Schwangerschaft zwar unwahrscheinlich, nicht jedoch unmöglich ist. In 30 Entwicklungsländern ist diese Geburtenkontrollkette inzwischen im Gebrauch, um den Frauen zu ermöglichen, ihre fruchtbaren Tage zu ermitteln. In den Vereinigten Staaten wurde die Geburtenkontrollkette patentiert.

 

Weitere Methoden

Weitere Methoden der Ermittlung der fruchtbaren Tage sind die Hormonmessung mittels Teststreifen im morgendlichen Urin der Frau; das Beobachten der morgendlichen Basaltemperatur zur Ermittlung des Ovulationszeitpunktes; die Billings-Methode, bei welcher die Beschaffenheit des Zervikalschleims geprüft wird, um den Eisprung zeitlich zu bestimmen sowie die symptothermale Methode, eine Kombination aus Beobachtung von Basaltemperatur und Beschaffenheit des Zervikalschleimes. Alle genannten Methoden sind jedoch nicht vollständig zuverlässig. Als am sichersten (Pearl-Index) haben sich die symptothermale- und Temperaturmethode erwiesen.

 

Text: Redaktion

Foto: Pixabay_Foundry_Co

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