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Bandscheibenvorfall in der Schwangerschaft

Speziell während einer Schwangerschaft besteht für die werdenden Mütter das hohe Risiko eines Bandscheibenvorfalls. Ab dem dritten Schwangerschaftsmonat gilt dieser als besonders wahrscheinlich. Dies liegt an den empfindlichen Bändern und Gelenken, die Schwangere besitzen. Die zarten Häutchen und Membranen reißen ein.

 

Dadurch trocknet der gallertartige Kern der Bandscheibe. In der Regel tritt der Bandscheibenvorfall bei den Lendenwirbeln auf. Jedoch besteht die Möglichkeit dieses Schmerzreizes in der gesamten Rückenregion. Verfügen Frauen über ein schwaches Bindegewebe, besteht eine deutlich höhere Gefährdung.

 

Der Bandscheibenvorfall während der Schwangerschaft

In einigen Fällen verläuft der Bandscheibenvorfall unentdeckt. Oft begleiten ihn neben starken Schmerzen jedoch klassische Symptome. Zu diesen gehören:

  • Probleme beim Setzen und Aufstehen,
  • Schmerz beim Laufen und Stehen,
  • Liegeschmerz,
  • schmerzende Gliedmaßen,
  • Lähmungs-Erscheinungen
  • taube Extremitäten
  • sowie im Ernstfall Inkontinenz.

Bei einem leicht verlaufenden Bandscheibenvorfall helfen warme Bäder und Physiotherapien. Operationen versuchen Mediziner bei schwangeren Frauen zu vermeiden. Schließlich setzt ein operativer Eingriff eine Vollnarkose voraus. Allerdings bleibt in extremen Fällen eine Operation nicht aus. Abhängig von der Seite und der Lage des Bandscheibenvorfalls, kommt es zu einer ein- oder beidseitigen Abtrennung der Muskeln vom Dornfortsatz.

 

Der Arzt zerschneidet das gelbe Band zwischen den Wirbelbögen teilweise. Dies öffnet den Wirbelkanal und er sieht den Bandscheibenvorfall. Hier kommt es zu einer Abtragung der unteren und oberen Wirbelbogen-Teile. Diese Operationsmethode birgt wenige Risiken. Die Wirbelgelenke nehmen keinen Schaden. Treten Komplikationen auf, nutzt der Mediziner künstliche Bandscheiben. Alternativ nimmt er eine Fusionsoperation vor.

 

Das Gegenmodell zur Operation

Da während einer Schwangerschaft die Vollnarkose dem Ungeborenen unter Umständen Schaden zufügt, gibt es Alternativen. Zu diesen zählt der minimalinvasive Eingriff. Minimalinvasiv bedeutet, die Nervenwurzel ausschließlich durch einen kleinen Zugangsweg zu erreichen. Hier erfolgt ein kleiner Schnitt, sodass die minimalinvasive Operation als ambulanter Eingriff gilt. Diese Methode eignet sich für Patientinnen, die nicht unter Schmerzen, sondern tauben Nerven leiden.

 

Im Gegensatz zur offenen Operation macht der Arzt an der betroffenen Stelle einen Einschnitt von zwei Zentimetern. Durch diesen Schnitt befreit er mit Mikroinstrumenten die Nervenwurzel von Druck. Ähnlich wie bei einer Operation kommt es zur Abtragung störender Knorpel. Eine besondere Form des minimalinvasiven Eingriffs stellt das TESSYS-Verfahren dar. Hierbei handelt es sich um eine transforaminale endoskopische Wirbelsäulen-Chirurgie. Bei dieser Methode lindert der Arzt den Bandscheibenvorfall über einen lateralen endoskopischen Zugang. Dieser entsteht über das Foramen. Das Zwischenwirbelloch fungiert als natürlicher Eingang. Durch eine vorsichtige Vergrößerung der Öffnung entfernt der Mediziner das Druck ausübende Gewebe.

 

Bei dieser Bandscheibenvorfall Behandlung reicht für die Patientinnen eine ambulante Betäubung. Während des Eingriffs bleiben sie ansprechbar, um auf gereizte Nerven zu reagieren. Dies eignet sich speziell für schwangere Frauen, die sofort auf Komplikationen aufmerksam machen. Im Regelfall entlässt der Mediziner die Betroffenen am selben Tag aus der Klinik.

 

Autor: Redaktion/Ernst

Fotocredit: riopatuca; Halfpoint/Shutterstock.com

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