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Einlauf vor der Geburt

Viele Frauen empfinden es als unwürdig, sich vor der Entbindung im Krankenhaus einer Reihe von routinemäßigen Untersuchungen und Eingriffen, wie beispielsweise einem Einlauf, unterziehen zu müssen, ohne deren Sinn zu kennen und ohne ihr Einverständnis hierfür gegeben zu haben. Häufig ist es auch so, dass Sie noch nicht einmal darüber informiert werden, dass Sie eigentlich die freie Wahl haben, ob Sie einen Einlauf vor der Geburt wünschen oder nicht. Gerade auch die Vorstellung eines Einlaufes, der unter Umständen im Beisein des Partners gegeben wird, empfinden viele Frauen als Zumutung. Auch, wenn man beim ersten Anblick meint, es gebe keinen Sinn darin, vor der Geburt einen Einlauf verabreicht zu bekommen, so hat die althergebrachte Methode durchaus auch Vorteile.

 

Was spricht für den Einlauf vor der Geburt?

Nach einem Einlauf ist der Darm entleert, und Sie können sich hemmungsloser Ihren Wehen hingeben und pressen, ohne befürchten zu müssen, dass während einer starken Wehe nicht nur das Kind, sondern auch der Darminhalt herausgepresst wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Enddarm entleert wird und das kleine Becken mehr Platz für das kindliche Köpfchen bietet. Außerdem verkrampfen sich viele Frauen, wenn beim Pressen Stuhl mit ausgepresst wird, was das Schmerzempfinden erhöht und die Austreibungsphase verlängert. Ein Einlauf fördert zudem die Wehentätigkeit.

 

Sie können wählen, ob Sie einen Einlauf vor der Geburt haben wollen, oder nicht.

Wenn Sie aus den besagten Gründen einen Einlauf wünschen, so teilen Sie dies der Hebamme mit, denn viele Kliniken überreichen den Frauen den Einlauf deshalb sehr diskret, damit sie sich diesen selbst auf der Toilette verabreichen können. Er besteht aus einem kleinen Plastikfläschchen (Mini-Klistier), dessen Inhalt in den Enddarm gespritzt wird. Sie sitzen dabei auf der Toilette und spüren ziemlich schnell den Druck zur Entleerung. Wenn eine Schwester oder Hebamme den Einlauf durchführt, liegen Sie seitlich im Bett. Durch ein Röhrchen wird warmes Wasser in den Anus eingeführt. Es tut nicht weh. Nach ca. 5 Minuten verspüren Sie Stuhldrang und gehen zur Toilette.

 

Laut Weltgesundheitsorganisation besteht jedoch keinerlei Anlass für einen Einlauf vor der Geburt, wenn Sie es nicht wünschen.

 

Autor: Redaktion/Katrin

Fotocredit: sukiyaki/Shutterstock.com

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