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Harnwegsinfektion in der Schwangerschaft

Aufgrund der Anatomie der Frau, im Vergleich mit der männlichen Harnröhre, ist die der Frau relativ kurz und dem Anus sehr nahe. Bakterien, Pilze oder Viren gelangen sehr schnell in die Harnwege. Die häufigste Ursache eines Harnwegsinfektes sind jedoch Bakterien (z.B. Escherichia coli oder Enterokokken).

 

Während einer Schwangerschaft besteht ein vermehrtes Risiko, dass das Hormon Progesteron und die wachsende Gebärmutter dafür sorgen, dass die Muskeln des Harnleiters entspannt werden. Dadurch wird der gesamte Fluss des Urins von den Nieren zur Blase verlangsamt. Bakterien haben genug Zeit um sich zu vermehren. Eindeutige Indikatoren einer Harnwegsentzündung sind der nicht nachlassende Drang zum Wasserlassen und die damit verbundenen heftigen Schmerzen beim Toilettengang, mit minimalem Ergebnis. Damit verbunden kann es zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und zum Teil auch Fieber kommen. Werden diese Entzündungen nicht behandelt und die Bakterien breiten sich weiter aus, kann es zu Schädigungen der Nieren kommen, im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung.

 

Vorbeugen einer Harnwegsinfektion

Als Vorbeugung sollte man folgende Maßnahmen in seinen Alltag aufnehmen, vor allem dann, wenn man bereits vor der Schwangerschaft Erfahrungen mit Harnwegsinfekten „gesammelt“ hat. Reinigen Sie sich nach dem Stuhlgang stets von vorn nach hinten. Die tägliche gründliche Reinigung des Vaginalbereiches ist Ihnen sicher bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Verzichten Sie dabei jedoch auf starke Seifen, Intimsprays, Intimduschen und alles was besonders sauber macht. Solche Art von Hilfsmitteln können die natürliche Vaginalflora zerstören und eine wichtige Schutzfunktion des Körpers außer Kraft setzen. Ebenso ist die Hygiene Ihres Partners sehr wichtig, da beim Sexualakt Bakterien intensiv „einmassiert“ werden können. Gehen Sie nach dem Zusammensein zur Toilette.

 

Eine Sonderform, die vor allem in der Schwangerschaft auftritt, ist die asymptomatische Harnwegsinfektion. Bei dieser Infektion kommt es weder zu Beschwerden, noch zu einem Krankheitsgefühl. Hiervon sind 5 bis 10% aller Schwangeren betroffen. Wird eine solche Infektion nicht erkannt und behandelt, führt sie in 40% der Fälle zu einer Nierenbeckenentzündung. Um eine solche Infektion frühzeitig zu erkennen, wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung eine Urinuntersuchung mit einem Teststreifen durchgeführt. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, daß die Blase vollständig und regelmäßig entleert wird. Trinken Sie viel Wasser, Kräutertees (z.B. Brennessel, Birke, Schachtelhalm, Hauhechel, Wacholder oder Bärentraubenblätter; in Apotheken oder Drogerien werden auch fertige Mischungen angeboten) und Säfte. Eine Studie von 1994 hat gezeigt, das die Wirkstoffe der Cranberry Bakterien im Blasenbereich reduzieren kann, weiterhin verhindert dieser Wirkstoff, daß sich neue Bakterien festsetzen. Cranberrys erhalten Sie als Saft (z.B. von Rabenhorst) oder als Trockenfrüchte in Drogerien, Reformhäusern und Apotheken.

 

Lassen die Beschwerden jedoch nicht innerhalb von zwei Tagen nach, findet sich Blut im Urin oder Sie haben schlecht riechenden Ausfluss, ist der Besuch des Arztes dringend erforderlich. Eine unbehandelte Infektion kann vorzeitige Wehen auslösen und Ihr Kind gefährden. Nach genauer Untersuchung, Analyse des Mittelstrahl-Urins, mit Teststreifen oder per Laboranalyse, kann eine Harnwegsentzündung auch während der Schwangerschaft mit Antibiotika behandelt werden. Meist mit einer kurzzeitigen Behandlung über drei bis sieben Tage. Eine solche Therapie darf auf keinen Fall vorzeitig abgebrochen werden, da die Gefahr besteht, dass die Entzündung wieder aufflammt und die Erreger im schlimmsten Fall gegen das angewandte Antibiotika resistent werden.

 

Bei dem Gespräch mit dem Arzt kann auch geklärt werden, ob individuell die Behandlung durch Homöopathische Arzneien erfolgen kann. Die Homöopathie bietet hierfür, abhängig von den geschilderten Symptomen, verschiedene Mittel: z.B. Cantharis (Spanische Fliege) bei brennenden unerträglichen Schmerzen; Sarsaparilla (Smilax) bei unwiderstehlichem, brennenden Harndrang oder Petroselinum (Krause Blattpetersilie) bei der Therapie der Reizblase, die durch häufigen Harndrang gekennzeichnet ist. Eine Wärmflasche ist eine gute Hilfe, um die Krämpfe zu lindern. Auch die Ernährung der Mutter wird bei der Behandlung berücksichtigt. Bakterien brauchen für ihr Wachstum entweder ein saures oder ein alkalisches Milieu, wird dieses über die Ernährung verändert wird den Bakterien die Lebensgrundlage genommen. Die Beratung hierzu erfolgt durch Ihren Arzt. Bei sofortiger Behandlung heilt eine leicht Blasenentzündung ohne Komplikationen innerhalb von einer Woche aus.

 

Autor: Redaktion/Diana

Fotocredit: doodko/Shutterstock.com

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