hebamme

Was macht eine Hebamme eigentlich?

Eine Hebamme ist nicht nur bei der Geburt des Kindes dabei. Sie begleitet die Frau bzw. das Paar schon ab dem Zeitpunkt des Kinderwunsches, durch die Schwangerschaft und Geburt, sowie die erste Zeit danach, das Wochenbett.

Kinderwunsch und Schwangerschaft

Bei Kinderwunsch und auch dann in der Schwangerschaft hat die Hebamme eine stützende, begleitende sowie beratende Funktion. Sie kennt sich nicht nur mit dem Hormonhaushalt der Frau aus und kann somit beraten, wann die beste Zeit ist, um schwanger zu werden, sie weiß auch einige Tipps, um den Körper bestmöglich vorzubereiten und für einer Schwangerschaft die besten Voraussetzungen zu schaffen.

Bei häufigen Problemen in der Frühschwangerschaft, wie der morgendlichen Übelkeit etwa, weiß eine Hebamme immer einige Dinge die zur Abhilfe versucht werden können. Sie kennt sich aber auch aus bei Themen wie Nackenfaltenmessung, Schwangerschaftsdiabetes bis hin zur Einleitung bei Terminüberschreitung.

Geburt

Die Geburt ist das eigentliche Hauptaufgabengebiet einer Hebamme. So arbeiten beispielsweise in der Entbindungsabteilung im Krankenhaus ausschließlich Hebammen und auch im Gesetz steht, dass man zu einer Geburt eine Hebamme hinzu ziehen muss.

Die Hebamme betreut die Frau während der Wehenarbeit, gibt Tipps zur Atmung oder den verschiedenen Positionen, kontrolliert immer wieder, ob es Mutter und Kind gut geht. Sie hat auch die wundervolle Aufgabe, das Kind als erste zu sehen und meist auch als erste in Händen zu halten, bevor es auf den Bauch der Mutter gelegt wird. Im Jahr 2011 gab es in Deutschland 662.712 Lebendgeborene. Quelle: Statista.

Nach der Geburt versorgt die Hebamme Mutter und Kind. Sie hilft der Frau beim Gebären des Mutterkuchens, kontrolliert etwaige Blutungen und schaut auch wegen Geburtsverletzungen. Auch beim ersten Stillversuch im Kreissaal steht die Hebamme hilfreich zur Seite. Das Kind wird im Kreissaal noch gemessen und gewogen und für den Umzug auf die Wochenbettstation angezogen. Ansonsten darf es die anstrengende Geburt auf Mamas Bauch erst einmal verdauen.

Vor, während und nach der Geburt ist die Hebamme auch für eine ganze Menge an Schreibkram verantwortlich. So muss eine Geburt beispielsweise gut dokumentiert und danach auch die Geburtsanzeige geschrieben werden.

Wochenbett

In der ersten Zeit nach der Geburt hilft die Hebamme der Frau im Umgang mit dem Neugeborenen, zeigt ihr unter anderem das Wickeln sowie das Baden, die Nabelpflege, gibt Tipps zu Themen wie Tragen oder Schlafen oder beantwortet jegliche andere aufkommende Frage. Auch rund um die Ernährung, egal ob Stillen oder Flasche, steht eine Hebamme kompetent mit Rat und Tat zur Seite.

Sie hat aber auch ein wachsames Auge auf die Frau selbst, beispielsweise:

  • gönnt sie sich genug Ruhe?
  • wie geht es bei der Stillenden mit dem Busen? (wunde Brustwarzen, Knoten, Milchstau, o.ä.)
  • wie sieht es mit der Rückbildung aus? (Gebärmutterstand und Wochenfluss)
  • kommt die Wöchnerin mit dem Hormonumschwung klar?
  • hält sich der Babyblues in Grenzen?

Das Kind wird von der Hebamme im Wochenbett regelmäßig kontrolliert. Es wird gewogen, der allgemeine Zustand beurteilt, auf die Haut, den Nabel und den Po geschaut. Die Hebamme weiß Rat, was beispielsweise zu tun ist bei Gelbsucht, Windelausschlag oder verklebten Augen.

Bei all diesen Tätigkeiten arbeitet der „Allrounder“ Hebamme eng mit Ärzten, Schwestern und Pflegern, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Stillberaterinnen und und und zusammen. Die Hebamme bildet sich immer wieder fort, um auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu bleiben, ohne dabei aber alte Hausmittel, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, außer Acht zu lassen. Alles um Mutter und Kind rund um bestens zu versorgen und ihrer Berufung zu folgen.

 

Autor: Sabrina Heiss, freiberufliche Hebamme in Tirol (Österreich)

Fotocredit: Rawpixel.com; Tyler Olson/Shutterstock.com

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