Künstliche Befruchtung – Pros und Contras

Künstliche Befruchtung

Künstliche Befruchtung – Pros und Contras

Eine künstliche Befruchtung wird im medizinischen Bereich, aber auch teilweise in der Literatur als assistierte Reproduktion oder bezeichnet. Mittels verschiedener Verfahren wird dabei eine Schwangerschaft künstlich herbeigeführt. Für eine künstliche Befruchtung entscheiden sich besonders viele Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch.

Warum eine künstliche Befruchtung?

Immer wieder bleibt Paaren die Erfüllung des Kinderwunschs aus den unterschiedlichsten Gründen verwehrt. Laut Statistik sind in Deutschland beispielweise 15 – 20 Prozent aller Paare unfreiwillig kinderlos. Während vorübergehende Kinderlosigkeit zum Beispiel durch Über- oder Untergewicht, Stress, Drogenmissbrauch oder ungesunder Ernährung in den meisten Fällen in einem gewissen Rahmen behandelt werden können, gibt es verschiedene Faktoren die zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit führen können. Zum Beispiel eine Infektion mit einer Geschlechtskrankheit oder sonstige Erkranken. Aber auch genetische Gründe oder Fehlbildungen bei den Geschlechtsorganen können zur Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit führen. Von Unfruchtbarkeit können sowohl Frauen als auch Männer betroffen sein.

Die Entscheidung – künstliche Befruchtung

Bleibt der Kinderwunsch trotz nicht vorhandener Verhütung über ein Jahr lang unerfüllt, beschäftigen sich Paare mit dem Thema künstliche Befruchtung. Denn die Entscheidung für eine künstliche Befruchtung bedeutet für die meisten Paare eine starke finanzielle und auch seelische Belastung. Denn nur äußerst selten führt bereits der erste Versuch der künstlichen Befruchtung zum Erfolg. Bevor man sich jedoch mit den verschiedenen Methoden der künstlichen Befruchtung beschäftigt, müssen zunächst die Ursachen ermittelt werden. Denn an diesen orientiert sich in vielen Fällen auch die Methode der künstlichen Befruchtung. Und die Ursachen zu ermitteln erfolgt zunächst eine ausführliche Untersuchung beider Paares. Ebenfalls relevant sich Erbkrankheiten, Erkrankungen in der Kindheit und die allgemeine Krankengeschichte. Um Störungen im Hormonhaushalt ausschließen zu können erfolgt zudem eine ausführliche Hormonanalyse von Mann und Frau. Neben einer gynäkologischen Untersuchung mit Ultraschall, wird bei einigen Frauen auch eine Bauchspiegelung durchgeführt um feststellen zu können, ob die Eileiter intakt und durchlässig sind. Denn manchmal sind die Eileiter verklebt oder durch überschüssiges Gewebe verstopft. Beim Mann werden die Hoden sowie die Qualität der Spermien überprüft.

Pros und Contras einer künstliche Befruchtung

Die Entscheidung für oder gegen eine künstliche Befruchtung erfolgt bei einem Paar oftmals erst nach sehr sorgfältigen Überlegungen. Denn so groß der Kinderwunsch auch ist, eine künstliche Befruchtung kann eine Beziehung auf eine schwere Probe stellen. Denn nicht selten bedeutet sie eine erhebliche seelische, körperliche aber auch finanzielle Belastung. Die Kostenübernahme und die gesetzlichen Rahmenbedingungen einer künstlichen Befruchtung werden von Land zu Land teils sehr unterschiedlich geregelt. In Deutschland beispielweise werden lediglich 50% der Kosten für maximal drei Versuche von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Dies gilt jedoch nur für verheiratete Paare. Für jeden weiteren Versuch muss das Paar selbst aufkommen. Nicht verheiratete Paare müssen die Kosten generell selbst tragen. In Österreich werden unter gesetzlich bestimmten Voraussetzungen 70% der Kosten für vier Zyklen vom sogenannten IVF-Fond übernommen. Auch hier muss jeder folgende selbst gezahlt werden. Ebenfalls zu bedenken ist auch der zeitliche Aufwand einer künstlichen Behandlung. Denn je nach Methode sind regelmäßige Kontrollen und Behandlungen erforderlich.

Trotz voranschreitender medizinischer Möglichkeiten und künstlicher Befruchtung, erfüllt sich der Kinderwunsch nur etwa bei der Hälfte der behandelten Paare. Eine gute Beratung, Betreuung und Aufklärung ist daher unabdingbar. Denn vielleicht muss ein Paar irgendwann akzeptieren, dass es keine eigenen Kinder haben wird. Auch eine Adoption oder die Pflegschaft eines Kindes sollten gut durchdacht und keine Notlösung sein. Denn jedes Kind, ob eigen Fleisch und Blut oder nicht, ist einzigartig und hat es verdient um seiner selbst willen geliebt zu werden.

 

Fotocredit: Christoph Burgstedt; Viktoriia Adamchuk/Shutterstock.com

 

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