Yin und Yang während der Schwangerschaft

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Yin und Yang während der Schwangerschaft

Die Frauenheilkunde und die Geburtshilfe haben in China eine lange Tradition, die mit einer umfangreichen Erfahrung verbunden ist. Über Jahrhunderte leistete diese Heilkunde, unter unterschiedlichen gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen, einen wesentlichen Beitrag, um Frauen gesund zu erhalten. Erste schriftliche Aufzeichnungen zu Schwangerschaft und Geburt finden sich 1.500 vor Christus und das älteste medizinische Werk Chinas (Des gelben Kaisers Klassiker der Medizin) das vor 2.000 Jahren verfasst wurde, enthält bereits Texte zur Anatomie, Physiologie und Pathologie der Frau. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieses Wissen immer wieder neu zusammengestellt und neu bewertet. Die Geburtshilfe hatte dabei eine Sonderstellung inne, da die Produktivität eines so großen Landes, wie China auf eine ausreichende Vermehrung der Bevölkerung angewiesen war, und Nachkommen für die Versorgung im Alter eine entscheidende Rolle spielten.

 

Vorbeugen in der Schwangerschaft besser als Heilen sagt TCM


Schon damals wusste man um die große Bedeutung der Vorbeugung, das bedeutete unter anderem, dass man sich gesund erhalten und vor Krankheit schützen wollte. Als Krankheitsauslöser waren Umweltfaktoren, wie Kälte, Hitze, oder Feuchtigkeit sowie emotionale Faktoren bekannt.

Frauen sind auf Grund ihrer physiologischen Besonderheiten besonders anfällig für das Eindringen von Krankheitsfaktoren. Deshalb ist in der Chinesischen Medizin (TCM) auch heute noch die Vorbeugung eine der wesentlichen Pfeiler in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

 

Grundprinzip Yin und Yang für die Schwangerschaft

Dieses Prinzip beschreibt die Wechselwirkung und Beziehung zwischen zwei unterschiedlichen Polen. So steht das Yang Prinzip u.a. für Wärme, Energie (Qi), Bewegung und Fülle, das Yin Prinzip steht u.a. für Flüssigkeit, Kälte, Ruhe und Mangel. Diese Dualität lässt sich im ganzen Dasein finden, und bezieht sich auch auf unseren Körper. Gesundheit bedeutet, dass Harmonie zwischen den beiden Prinzipien herrscht. Es soll nicht zu heiß, nicht zu kalt, nicht zu viel und nicht zu wenig Energie im Körper vorhanden sein, dann ist der Mensch gesund. Umgekehrt muss ein Überschuss oder Mangel an einem der beiden Kräfte ausgeglichen werden, um den Menschen wieder gesund zu machen.

 

Schwangerschaft und Geburt aus Sicht der TCM

Ein Kind entsteht wenn der Samen (Yang) des Vaters sich mit der Eizelle (Yin) der Mutter vereinigt. Während der Schwangerschaft nährt das Blut (Yin) der Mutter den Fetus. Dadurch findet keine Menstruation mehr statt und im Körper der Mutter herrscht ein so genannter „relativer Yin Mangel“. Dieser bewirkt Hitzegefühle bei der Schwangeren. Ebenso wird Energie (Qi) verbraucht. Frauen fühlen sich müde und haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Beides ist jedoch im Sinne der TCM physiologisch und braucht nicht behandelt zu werden.

 

Für die Geburt selbst muss die Frau sehr viel Qi bereitstellen, um Wehen produzieren zu können. Durch diesen Prozess öffnet sich der Muttermund und das Kind wird heraus geschoben. Zusätzlich zu dem Verlust an Qi verbraucht die Mutter während der Geburt und vor allem im Wochenbett auch Blut. Als Therapieprinzip während der Schwangerschaft, der Geburt und der Stillzeit sollte daher fehlendes Qi (Blut) ergänzt werden und für einen gleichmäßigen Energiefluss im Körper der Mutter gesorgt werden, um einer Stagnation von Qi vorzubeugen.

 

 

Autor: Brigitte Theierling

Fotocredit: BlueOrange Studio/Shutterstock.com

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