schmerzen nach geburt

Geburtsverletzungen – wer hilft und womit?

Eine vaginale Geburt bringt nicht nur die Psyche der Frau, sondern auch den Beckenboden an seine individuelle (Dehn-)grenze. So habe ich einmal den Ausspruch gehört, eine „Geburt“ könnte man mit einer „Olympiade für den Beckenboden“ gleichsetzen. Diese Aussage stimmt ziemlich gut mit der Realität überein. Während der kindliche Kopf durch die Scheide tritt, muss die Beckenbodenmuskulatur bis an die Grenzen ihrer Elastizität gedehnt werden. Dabei kommt es durch verschiedene Faktoren, wie Gebärposition, Größe des Kindskopfes, Atemverhalten der Mutter etc. manchmal zu Verletzungen.

Geburtsverletzungen – erst zu nehmende Wirkung

Diese Geburtsverletzungen sind in ihrem Wirkungsgrad auf die Gesundheit des Beckenbodens und damit im Hinblick auf die Entstehung von Senkungen und Inkontinenzen, aber auch im Kontext zu den weiteren Problemen, die im Körper sekundär entstehen können, (Beckenschmerzen, Lendenprobleme, Leistenbeschwerden etc:), ernst zu nehmen.

Die wichtigsten Ansprechpartner zur Hilfe bei Geburtsverletzungen sind:

GynäkologInnen:

Im Regelfall sind sie die ersten Ansprechpartner. Sie überweisen dann zu spezialisierten Physiotherapeutinnen.

 

Physiotherapeutinnen:

Nur wenige Physiotherapeutinnen sind in diesem kleinen Fachbereich ausgebildet – es empfiehlt sich, immer danach zu fragen.

  •  Behandlung der Pathologie mit individuellen Techniken (Lagerungen, Beckenbodenübungen, Elektrostimulation, vaginale Palpation etc.)
  • Verschiedene Techniken aus der manuellen Therapie und Energetik kommen, je nach Ausbildung der Therapeutin, ebenfalls zum Einsatz

 

OsteopathInnen:

  • Cranio-Sacrale-Regulationstechniken
  • Viscerale Mobilisationen (darunter versteht man die Behandlung der Bindegewebssepten und der Organbeweglichkeit mit speziellen Techniken)
  • Behandlung eventueller Fehlstellungen im knöchernen Becken

 

Hebammen und PsychologInnen:

  •  Aufarbeitung des Geburtserlebnisses bzw. des -traumas, um den Schock im Becken wieder zu lösen und Ansätze zur Versöhnung mit dem Damm zu finden.

 

Verständnisvolle Partner:

Den Partnern kommt bei dieser Form der Verletzung eine ganz wichtig Aufgabe zu:

  • Das Problem wahr nehmen und rücksichtsvoll damit umzugehen ist die wichtigste Aufgabe.
  • Die Partner sollten lernen, darüber zu reden und gemeinsam die Chance wahr nehmen, auch über die Sexualität, wieder einen positiven Zugang zum weiblichen Beckenboden zu bekommen.

 

Autor: Monika Siller

Fotocredit: Syda Productions/Shutterstock.com

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