Wir habene die am meisten verbreiteten Mythen in der Schwangerschaft ein wenig genauer unter die Lupe genommen und Mythos durch Tatsachen ersetzt. Teil 1 handelte von der bekannten Übelkeit, über Essensgelüste bis hin zu schweigender Stille. Dieser Teil setzt sich auch mit Mythen kurz nach der Schwangerschaft auseinander: Willkommen zum 2. Teil von „Mythen in der Schwangerschaft!“
Mythos 6 – Jede Frau bekommt Schwangerschaftsstreifen
Die meisten Frauen fürchten sie, die unschönen Schwangerschaftsstreifen auf der Haut. Und dies nicht ohne Grund. Denn nach wissenschaftlichen Untersuchungen bekommen über 90 Prozent aller Frauen früher oder später Schwangerschaftsstreifen. Doch nicht unbedingt während einer Schwangerschaft. Die sogenannten Striae Gravidarum sind im Grund nichts anderes als Narben im Bindegewebe, welche durch die Überdehnung der Haut entstehen. Sicher, in der Schwangerschaft schwächen Hormone die Bindegewebsfasern, doch auch die genetische Veranlagung oder verschiedene Medikamente und Erkrankungen sorgen dafür, dass Schwangerschaftsstreifen entstehen. Mit der richtigen Ernährung und der intensiven Pflege der Haut kann man die Streifen jedoch abmildern und zum Teil auch das Reißen verhindern.
Mythos 7 – Die Geburt muss schmerzen
Gebärt eine Frau ein Kind, ist dies selbstverständlich mitunter sehr schmerzhaft. Wie stark der Schmerz empfunden wird ist jedoch von Frau zu Frau verschieden. Das diese Schmerzen ohne Hoffnung auf Hilfe ertragen werden müssen, ist jedoch völliger Unsinn. Jede Frau kann heutzutage frei entscheiden, ob und welche Mittel sie zur Linderung des Geburtsschmerzes einsetzen möchte. Ihr stehen neben der klassischen PDA mittlerweile verschiedene alternative Möglichkeiten zur Verfügung.
Mythos 8 – Sex ist in der Schwangerschaft tabu
Einige Gerüchte besagen, der Sex während der Schwangerschaft dem Baby schadet oder gar Wehen auslösen kann. Dies stimmt jedoch nur teilweise. Verläuft die Schwangerschaft normal, ist der Muttermund fest verschlossen und das Baby in der Gebärmutter wird durch einen zusätzlichen Schleimpfropf verschlossen, dadurch kann der Geschlechtsakt auch während der Schwangerschaft unbedenklich ausgeübt werden. In einer angenehmen Stellung genießen viele Frauen den Verkehr in der Schwangerschaft besonders. Gab es jedoch bereits vorzeitige Wehen, oder handelt es sich um eine Schwangerschaft mit erhöhtem Risiko zur Fehl- oder Frühgeburt, sollte man sich vorab am besten mit dem Gynäkologen absprechen.
Mythos 9 – Mit jeder Schwangerschaft ein Zahn weniger
Die Wurzeln dieses heutigen Mythos stammen aus der Zeit als die werdenden Mütter mit den Folgen einer stets präsenten Mangel- und Fehlernährung zu kämpfen hatte. Denn Tatsache ist, dass eine Frau während der Schwangerschaft mehr Mineralstoffe und Vitamine zu sich nehmen muss, um auch den Bedarf des Kindes zu decken. Kann der Bedarf des Kindes nicht ausreichend gedeckt werden, hat es die Natur so eingerichtet, dass die fehlenden Stoffe dem Körper der Mutter entzogen werden. So kam es in der Vergangenheit zu einem Mangel an Calcium und hat vor allem den Zähnen massiv geschadet.
Mythos 10 – Zeig mir deinen Bauch und ich sag dir das Geschlecht des Kindes
Wirklich jede schwangere Frau kennt den Mythos, dass ein spitz zulaufender Bauch einen Jungen und ein runder Bauch ein Mädchen beinhaltet. Doch das ist völliger Humbug. Denn die Form des Bauches richtet sich in der Regel nach der Ausgangsfigur der Mutter und ihrer genetischen Veranlagung. Schmale, dünne Frauen neigen zu einem spitz geformten Bauch und etwas kräftigere Damen zu einem runderen Babybauch. Doch wie auch immer der Bauch geformt ist, Hauptsache Mutter und Kind sind gesund.
Foto: sujet pixabay_bavitullo
09_19 – 01_22_n_10/23