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WLAN und Schwangerschaft

Wie gefährlich sind Funkwellen für Mutter und Kind?

Funkwellen gehören heute zum Alltag. Ob Fernseher, Digitaluhren, Handy oder Computer – alle elektronischen Geräte des täglichen Gebrauchs senden Funkwellen aus, die den menschlichen Körper vor allem in geschlossenen Räumen mit Strahlung belasten. Ein besonders häufiger und viel genutzter Verursacher von Funkwellen ist das so genannte Wireless Local Area Network, oder auch WLAN. Dieses drahtlose Funknetzwerk verbindet den heimischen PC oder den Laptop mit dem Internet und ist deshalb oft viele Stunden am Tag in Betrieb.

 

Das WLAN begegnet aber nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch im Internetcafé, in Restaurants, Hotels, Bibliotheken und anderen öffentlichen Einrichtungen. Im Laufe des Tages sind Menschen deshalb häufig den Funkwellen des WLAN ausgesetzt. Besonders Schwangere machen sich deshalb häufig Sorgen um die Gesundheit ihres ungeborenen Babys, denn gemeinsam mit den vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchungen beim Frauenarzt und eventuellen weiteren Maßnahmen der pränatalen Diagnostik sind Mutter und Kind im Verlauf der Schwangerschaft einer deutlich erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt. Doch bedeutet die Strahlung, die durch Funknetzwerke verursacht wird, tatsächlich ein erhöhtes Gesundheitsrisiko in der Schwangerschaft? Die folgenden Informationen geben werdenden Müttern noch etwas mehr zum Thema WLAN Funkwellen und ihren gesundheitlichen Auswirkungen mit auf den Weg.

 

Starke Strahlenbelastung kann sich auf den Körper auswirken

Dass Röntgenstrahlen eine enorme Belastung für den menschlichen Körper bedeuten, ist inzwischen medizinisch nachgewiesen. Deshalb sollten Schwangere auch weder beruflich noch aus medizinischen Gründen mit Röntgenstrahlung in Berührung kommen, sofern es nicht unbedingt erforderlich ist. Im Alltag begegnet der menschliche Körper aber noch vielen anderen Arten von Strahlenbelastung, die sich alle auf ihre eigene Art und Weise auf den Körper und die Gesundheit auswirken können.

 

Während die Sonne mit ihrer UV-Strahlung sich positiv auf das Zellwachstum und vor allem auf die Stabilität der Knochen auswirkt, sofern sie in Maßen genossen wird, gibt es andere Arten von Strahlung, die das Zellwachstum und die Zellentwicklung im menschlichen Körper eher negativ beeinflussen. So kann eine starke Konzentration elektromagnetischer Strahlung durch Funkwellen zum Beispiel zu Kopfschmerzen und Migräne oder auch zu Schlafproblemen führen. Im Allgemeinen wird in diesem Zusammenhang vom so genannten Elektrosmog gesprochen. Auch auf das ungeborene Kind kann sich elektromagnetische Strahlung schon negativ auswirken. So kann es beispielsweise aufgrund einer negativen Auswirkung auf das Wachstum und die Entwicklung der kindlichen Zellen zu Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen kommen. In seltenen Fällen besteht für das Ungeborene auch später ein erhöhtes Risiko, an Leukämie oder einer anderen Art von Krebs zu erkranken.

 

Besonders das Schlafzimmer sollte während der Schwangerschaft und idealerweise auch darüber hinaus deshalb möglichst frei von elektromagnetischer Strahlung bleiben. Fernseher, Laptop und Telefon haben in diesem Bereich also nichts zu suchen, wenn es sich vermeiden lässt. Für das Babyzimmer gilt dies natürlich in besonderem Maße. Der Alltag wird allerdings immer elektronischer und die meisten Geräte, die täglich zum Einsatz kommen, werden inzwischen schnurlos betrieben. Das WLAN begleitet den modernen Menschen also beinahe auf Schritt und Tritt und damit wird die Frage nach der Schädlichkeit der Funkwellen immer lauter. Moderne Babyphones werden besonders im Hinblick auf eine niedrige Strahlenbelastung konzipiert und können bedenkenlos eingesetzt werden, sofern sie mit einem entsprechenden Qualitätssiegel versehen sind.

 

Wie stark ist die Strahlung einer WLAN-Verbindung?

Es ist nicht abzustreiten, dass eine WLAN-Verbindung dauerhaft eine gewisse Strahlenbelastung hervorruft. Der Grad der Belastung ist allerdings verhältnismäßig gering. Schnurlose Telefone, die heute fast in jedem Haushalt im Gebrauch sind, erzeugen eine deutlich höhere Strahlenbelastung durch Funkwellen als das WLAN. Allerdings ist auch zu bemerken, dass schnurlose Telefone diese Belastung nur dann verursachen, wenn sie tagsächlich in Betrieb sind, also während eines Telefonates. Eine WLAN-Verbindung besteht allerdings permanent und sondert deshalb zwar deutlich weniger Strahlung ab, diese allerdings dauerhaft.

 

Ein Vorteil der WLAN-Funkverbindung besteht darin, dass die darin verwendete Strahlung immer den kürzesten Weg zwischen dem Internetanschluss und dem Computer wählt und deshalb meist nicht in Kopfhöhe abgesondert wird. Je nach Position des Internetanschlusses und des Endgerätes kann die Strahlung sich allerdings so auch über mehrere Räume erstrecken und sich dort auswirken. Ein schnurloses Telefon befindet sich während eines Telefonates dauerhaft in unmittelbarer Nähe zum Kopf, wo sich belastende Strahlung besonders stark bemerkbar machen kann. Auch hier kann die Strahlung je nach Position der Basisstation und des Endgerätes in mehreren Räumen aktiv werden.

 

WLAN oder Kabelanschluss – Welche Variante ist gesundheitsschonender?

Bisherige medizinische Kenntnisse gehen davon aus, dass sowohl das WLAN als auch der Internetanschluss via Kabel eine gewisse Strahlenmenge absondern, die aber weder für die werdende Mutter noch für das ungeborene Kind ein gesundheitliches Risiko darstellen. Deshalb bleibt die Wahl des Internetanschlusses dem Nutzer überlassen. Allerdings konnte diese Annahme bislang noch nicht ausreichend durch medizinische Studien gestützt werden und es wird weitere einschlägige Forschung notwendig sein, um eine definitive Aussage zu diesem Thema treffen zu können.

 

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, ist mit einer Verbindung über Kabel besonders in der Schwangerschaft zwar bei weitem nicht so flexibel, dafür aber sicherer, wie das Umweltministerium München empfiehlt. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die Strahlung, die bei einer solchen Verbindung über das Verbindungskabel übertragen wird, außerhalb des Kabels kaum noch messbar ist. Der überwiegende Teil der zum Verbindungsaufbau notwendigen Funkstrahlung wird nur im Inneren des Kabels transportiert. So kann die tägliche Strahlenbelastung zumindest im heimischen Umfeld merklich reduziert werden.

 

Fotocredit: Prostock-studio/Shutterstock.com

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