Zu viel Fruchtwasser (Polyhydramnion)

Zu viel Fruchtwasser (Polyhydramnion)

Polyhydramnion oder Polyhydramnie bedeutet, dass sich zu viel Fruchtwasser in der Gebärmutter befindet. Dies ist bei einer von 250 schwangeren Frauen so. Generell dient das Fruchtwasser, das Ihr Baby in der Gebärmutter umgibt, als Schutz vor Verletzungen und Infektionen und hilft außerdem, dass sich die Lungen normal entwickeln. Im Normalfall nimmt die Menge der Flüssigkeit bis zur ca. 37. SSW stetig zu, bis es den Höchststand von etwa 800 bis 1000 Milliliter erreicht hat. Anschließend nimmt es bis zum Ende der Schwangerschaft wieder ein wenig ab. Babys schlucken in der Gebärmutter regelmäßig Fruchtwasser und scheiden es dann als Urin wieder aus. So kann Baby die Flüssigkeitsmenge, welche es umgibt, gut kontrollieren. Wenn dieses empfindliche Gleichgewicht jedoch gestört wird, dann kann der Fruchtwasser–Spiegel sehr leicht steigen, manchmal sogar um das dreifache als normal.

 

Mit Ultraschall feststellen, ob zu viel Fruchtwasser vorhanden ist

Feststellen ob man zu viel Fruchtwasser in der Gebärmutter hat, kann man dies am besten mittels Ultraschall. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Bauch sehr schnell wächst, sie Ihr Kleines kaum noch fühlen können und dies noch zusätzlich mit Bauchschmerzen, starkem Sodbrennen, Verstopfung, geschwollenen Beinen und Krampfadern einhergeht, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um abzuklären, ob es sich hier um eine vermehrte Fruchtwasser – Menge handelt. In den meisten Fällen ist die Ursache für das Polyhydramnion unbekannt, jedoch trifft es Schwangere von Mehrlingsgeburten oder solche, die an Diabetes mellitus leiden, häufiger als andere. Sie tritt aber auch dann auf, wenn das Ungeborene aufgrund einer Fehlbildung nicht richtig schlucken kann. Solche Fehlbildungen gibt es beispielsweise als Verengung oder als Verschluss im Verdauungssystem, an der Wirbelsäule, dem Kopf, dem Gehirn oder den Muskeln. In neun von zehn Fällen wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch keine Ursache finden lassen. Je größer jedoch das Polyhydramnion, umso wahrscheinlicher ist auch eine Fehlbildung.

 

Ruhe und Entspannung der Gebärmutter können bei zu viel Fruchtwasser helfen

Wenn es sich nur um ein leichtes Polyhydramnion handelt, bei dem es keinerlei Anzeichen für eine Fehlbildung gibt, wird man Ihnen Medikamente verschreiben, die zur Entspannung der Gebärmutter beitragen und so das Risiko auf vorzeitige Wehen verringern. Wenn es sich um eine schwere Form des Polyhydramnion handelt, wird man Ihnen möglicherweise sogar etwas Fruchtwasser entnehmen, um vorübergehende Erleichterung zu verschaffen. Sollten Sie sich bereits in einem fortgeschritteneren Stadium befinden, kann die Geburt auch künstlich eingeleitet werden.

 

Wenn Sie von Polyhydramnion betroffen sind, sollten Sie in erster Linie viel ruhen und Ihre Hausarbeit in mehrere kleine Etappen einteilen. Wenn Sie auf mehreren Etagen wohnen, sehen Sie zu, dass Sie alles auf einer Etage beisammen haben, um nicht unnötig Treppen steigen zu müssen. Versuchen Sie sich außerdem abzulenken und erkundigen Sie sich ausreichend, bereits vor der Geburt im Geburtsvorbereitungskurs, damit Sie den richtigen Umgang mit zu viel Fruchtwasser für sich herausfiltern können.

 

Autor: Redaktion/Katrin

Fotocredit: Thomas Andreas/Shutterstock.com

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