geschmackssinn

Geschmackssinn in der Schwangerschaft

Eine Veränderung des persönlichen Geschmackssinnes wird oft als eines der ersten Anzeichen einer Schwangerschaft gewertet. Es ist auch tatsächlich so, dass sich der Geschmackssinn während der Schwangerschaft verändert.

Es ist aber nicht unbedingt so, dass Schwangere Lust auf unmögliche Kombinationen oder Heißhunger auf besonders Süßes oder Salziges haben müssen. Vielmehr ist es so, dass die Schwangerschaft die Sinne der Frau schärft und vieles bereits in feineren Nuancen wahrgenommen wird. Schuld daran sind die Hormone. Wichtig ist die Sinnesschärfung deswegen, weil die Frau sensibel auf ihre Gesundheit und die des Babys reagieren muss. Die feinere Wahrnehmung befähigt die Schwangere, instinktiv richtig zu reagieren. So berichten viele Schwangere, dass ihnen Kaffee plötzlich nicht mehr schmeckt, dass sie Zigarettenrauch überhaupt nicht mehr vertragen, dass ihnen von zu fettigen Speisen schlecht wird etc.

Warum sich der Geschmackssinn verändert

Sinn und Zweck unseres Geschmackssinnes ist es, biologisch gesehen, Kontrolle über unsere Nahrung zu gewinnen. Der Geschmackssinn sollte uns helfen, „richtige“ Nahrungsmittel von „falschen“ unterscheiden zu können. Babys bevorzugen den süßlichen Geschmack der Muttermilch und lehnen naturgemäß Bitteres und Saures ab. Süß steht für Kohlenhydrate und diese sind nährstoffreich und wichtig für die gesunde Entwicklung des Kindes. Bitteres und Saures ist in der Natur oft mit giftigen oder unverträglichen Mitteln verbunden und kann das Leben eines (neugeborenen) Menschen leicht gefährden. Im Laufe des Alters nimmt die Geschmackswahrnehmung prinzipiell ab und wir verderben uns unseren angeborenen Geschmackssinn außerdem durch den Konsum von zu salzigem oder zu süßem Essen. So kann man es in der Schwangerschaft als Chance ansehen, durch den veränderten beziehungsweise verfeinerten Geschmackssinn wieder mehr darauf zu hören, was gut tut und was nicht. Es ist unbedingt wichtig, auf den Instinkt zu hören.

Was passiert nach der Geburt des Babys?

Empfindet man die Veränderung des Geschmackssinnes während der Schwangerschaft als negativ, kann als Trost versprochen werden, dass sich nach der Schwangerschaft schnell wieder alles normalisieren wird. Außerdem ist die Veränderung des Geschmackssinnes während der Schwangerschaft eine sehr individuelle Sache. Jeder von uns wurde bereits während der eigenen Schwangerschaft durch den Geschmack des Fruchtwassers geprägt, außerdem spielen Gene, persönliche Erfahrungen, Esskultur und das Zusammenspiel aller Sinne eine große Rolle für das Empfinden von Geschmack.

Schwangere reagieren sensibler auf Geschmack

Studien belegen, dass sich der Geschmackssinn bei Schwangeren verändert. Weiters kann nachgewiesen werden, dass Schwangere sensibler auf Geschmack und Geruch reagieren. Unterschiede gibt es jedoch, was den sogenannten „Heißhunger“ auf bestimmte Geschmacksrichtungen betrifft. Jede Schwangere entwickelt demnach ihre ganz persönlichen Schwangerschaftsvorlieben und -abneigungen.

 

Fotocredit: Oksana.Bondar/Shutterstock.com

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