Nabelschnurblut einfrieren – sinnvoll oder unnötig?

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Nabelschnurblut einfrieren – sinnvoll oder unnötig?

Nabelschnurblut einfrieren kann hilfreich sein, da die Stammzellen zur Heilung von verschiedenen Immunkrankheiten und Krebs eingesetzt werden können.

Viele werdende Eltern beschäftigen sich mit der Fragestellung Nabelschnurblut entnehmen und einfrieren zu lassen. Die Idee scheint naheliegend. Wenn das Nabelschnurblut eingelagert wird, steht es im Falle einer schweren Erkrankung sofort zur Verfügung. Stammzellen können in manchen Fällen zur Heilung von schweren Leukämien, Tumoren in den Lymphknoten, Stoffwechselerkrankungen und Anämien eingesetzt werden.

 

Nabelschnurblut einfrieren: Ablauf

Die Nabelschnur versorgt das Ungeborene mit all dem, was es zum Leben braucht. Doch nach der Geburt hat die einstige Lebensader in den meisten Fällen ausgedient. Doch manche Eltern entschließen sich dazu, das Nabelschnurblut einfrieren zu lassen.

Die Gewinnung der Stammzellen ist für Mutter und Kind völlig ungefährlich und schmerzfrei. Wichtig ist, dass das Personal entsprechend geschult und ein Arzt bei der Geburt anwesend ist. Das Blut wird nach der Gewinnung mittels Entnahmeset in speziellen Behältern transportiert und aufbereitet. Anschließend muss das Nabelschnurblut innerhalb von 24 Stunden in stromunabhängigen Tanks mit flüssigem Stickstoff eingefroren werden.

 

Ist es sinnvoll, das Nabelschnurblut einfrieren zu lassen?

Immer mehr Eltern entschließen sich dazu, das Nabelschnurblut ihres Kindes einfrieren zu lassen. Doch es gibt auch einige Skeptiker, die eine geniale Geschäftsidee wittern. Das Einfrieren in privaten Blutbanken ist schließlich nicht billig.

Und auch viele Wissenschaftler stehen dem Nabelschnurblut einfrieren skeptisch gegenüber. Wenn Stammzellen benötigt werden, versuchen die Ärzte zuerst das Knochenmark anzuzapfen, da die Stammzellen in den Nabelschnüren in der Hälfte der Fälle nicht für eine Transplantation ausreichen. Im Nabelschnurblut befinden sich weniger heilende Zellen als im Knochenmark. Wenn die körpereigenen Stammzellen selbst entartet sind und kein passender Spender gefunden wird, greifen Mediziner auf Nabelschnurblut zurück. Das Nabelschnurblut einfrieren zu lassen, empfiehlt sich vor allem dann, wenn nahe Familienangehörige an Leukämie oder anderen Blutkrankheiten leiden.

Sie möchten das Nabelschnurblut nicht für Ihr eigenes Kind einfrieren lassen? Dann retten Sie das Leben eines anderes Kindes und spenden Sie das Nabelschnurblut!

 

Autor: Redaktion/Thomas

Fotocredit: GOLFX/Shutterstock.com

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