Früher hieß es: „Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt!“ Die meisten Kaiserschnitte werden mit dem unten angesetzten, quer verlaufenden Gebärmutterschnitt ausgeführt, bei dem die Wahrscheinlichkeit des Reißens, bei nachfolgenden Entbindungen geringer ist (Risiko von 0,5%). Da jeder folgende Kaiserschnitt bedingt durch Narbengewebe der vorigen chirurgischen Maßnahme schwieriger ist, gilt eine Vaginalgeburt („normale Geburt“) nach einem Gebärmutterschnitt als sicherer für Mutter und Kind. Ferner gebären 70 Prozent der Mütter nach einem Kaiserschnitt erfolgreich mit einer Vaginalgeburt. Gegner der Vaginalgeburt nach Kaiserschnitt halten dagegen, dass auch beim quer verlaufenden Gebärmutterschnitt mehr Risiken für eine Vaginalgeburt bestehen, als bei einem neuerlichen Kaiserschnitt. Für Frauen, deren Geburt nach einem Kaiserschnitt mit Wehenfördernden Medikamente eingeleitet wird, ist das Risiko für einen Gebärmutterriss erhöht. Aus diesem Grund sind die meisten Fachärzte für Geburtshilfe dafür, dass die Wehen bei Frauen, die eine Vaginalgeburt nach einem Kaiserschnitt anstreben, nicht eingeleitet werden.
Normale Geburt nach Kaiserschnitt ist Entscheidung der Mutter
Erblickte Ihr letztes Baby die Welt per Kaiserschnitt, haben Sie bei der nächsten Schwangerschaft also erneut die Wahl, ob Sie einen weiteren Kaiserschnitt oder eine Vaginalgeburt bevorzugen. Eine Vaginalgeburt hat genauso viele Vorteile, wenn sie nach einem Kaiserschnitt stattfindet, wie sonst auch:
- Babys haben seltener Atemschwierigkeiten nach der Geburt, als bei geplanten Kaiserschnitten.
- Ihr Krankenhausaufenthalt ist erfahrungsgemäß kürzer.
- Sie können schneller wieder schwanger werden, wenn Sie wollen.
- Wenn Sie enttäuscht darüber waren, Ihr letztes Baby per Kaiserschnitt zur Welt gebracht zu haben, könnte eine Vaginalgeburt für Sie ein Erfolgserlebnis sein.
- Weitere medizinische Behandlungen, Einweisung auf eine Intensivstation, Entfernung der Gebärmutter, Blutgerinnsel und Verletzungen der Harnblase sind nach einer Vaginalgeburt wesentlich unwahrscheinlicher, als nach einem Kaiserschnitt
Autor: Redaktion/Katrin
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