Schwangerschaftsdemenz: Was steckt hinter meiner Vergesslichkeit

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Schwangerschaftsdemenz: Was steckt hinter meiner Vergesslichkeit

Schwangerschaft fördert die Vergesslichkeit. Dieser Zustand kann bis zu einem Jahr nach der Entbindung anhalten, das ist wissenschaftlich erwiesen. Der Grad der Vergesslichkeit ist etwa vergleichbar mit dem Unterschied beim Erinnerungsvermögen einer 20-jährigen, gegenüber einer 60-jährigen Frau. Betroffen sind dabei das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Diese Schwäche wirkt sich aber ausschließlich auf neue Informationen aus, zum Beispiel Telefonnummern oder Namen.

 

Ursachen für die Vergesslichkeit

1) Hormone

Der Grund für diese Vergesslichkeit ist noch nicht fertig erforscht. Aber während Ihrer Schwangerschaft wird Ihr kompletter Hormonhaushalt auf den Kopf gestellt, Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang. In der Praxis klagen Mütter, die mit einem Mädchen schwanger sind, viel häufiger über eine deutlich erhöhte Vergesslichkeit, als Mütter, die einen Jungen erwarten. Und tatsächlich ist erwiesen, dass die Konzentration des hCG-Wertes bei Müttern, die mit einem Mädchen schwanger sind, höher ist.

 

2) Schlafmangel & Stress

Das Phänomen der Vergesslichkeit wird jedoch auch mit Schlafmangel und erhöhtem Stress begründet. Dieser Zustand ist für die Stillzeit unter der Bezeichnung Ammenschlaf bekannt. Darunter versteht man, dass junge Mütter besonders leicht aufschrecken, wenn sie ihr Baby nur leise wimmern hören. Grundsätzlich nehmen alle Menschen, selbst im Tiefschlaf, unter Betäubung und sogar im Koma, Informationen aus der Umwelt auf. So sind wir dazu fähig, während des Schlafens bedeutsame lebenswichtige Signale von außen wahrzunehmen, die uns zum Aufwachen bringen. Diese Fähigkeit ist bei Müttern mit Kleinkindern deutlich verstärkt. Da Schlafphasen von Kindern und Erwachsenen stark von einander abweichen, reißen die Kleinen ihre Eltern häufig aus den erholsamen Tiefschlafphasen. Diese ständigen Unterbrechungen des Tiefschlafes verursachen nachlassende Gedächtnisleistungen. Es ist statistisch erwiesen, dass „Stillkinder“ tatsächlich häufiger wach werden als „Flaschenkinder“.
Tipp: Schlafen Sie mit Ihrem Kind im gleichen Raum, so kann sich der Schlafrhythmus von Kind und Eltern aufeinander einstellen.

 

Was hilft?

1) Hilfsmittel

Sollte die Vergesslichkeit überhand nehmen, so treten Sie ihr mit kleinen Hilfsmitteln entgegen. Führen Sie ein Notizbuch, in das Sie alles Wichtige eintragen können, führen Sie einen detaillierten Kalender, schreiben Sie vor jedem Einkaufen einen Einkaufszettel und legen Sie den Autoschlüssel immer an dieselbe Stelle. Verzweifeln Sie nicht an diesem Zustand der gesteigerten Vergesslichkeit. Sehen Sie es positiv, nehmen Sie die Vergesslichkeit als Laune der Natur, werdende Mütter nicht mit Nebensächlichkeiten des Alltags zu belasten. Schließlich dürfen Sie sich mit Ihrem Kind beschäftigen und das ist täglich eine neue Herausforderung.

 

2) Schlaf

Hauptverantwortlich für Ihr schwächelndes Gedächtnis ist der Schlafentzug. Achten Sie darauf, mehr zu schlafen und öfters Pausen einzulegen. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber ein Versuch kann nicht schaden. Ruhen Sie sich beispielsweise immer während der Schlafphasen Ihres Kindes aus. Der Haushalt und andere Erledigungen können warten. Ein Nickerchen verschafft Ihrem Körper und Gehirn eine wohlverdiente Pause.

 

3) Vitamine

Vitamin C, E, B12 sowie Zink bringen Ihr Gedächtnis ebenfalls auf Trab. Sprechen Sie die Einnahme von Vitamin- und Mineralientabletten allerdings im Vorhinein mit Ihrem Arzt ab. Zu viel Vitamine sind nämlich auch nicht immer gut, gerade in der Stillzeit. Es wäre besser, Vitamine und Mineralien über eine ausgewogene Ernährung aufzunehmen, damit können Sie nichts überdosieren. Auch ausreichend Flüssigkeit ist essentiell, damit Sie Ihre Gedächtnisleistung wieder herstellen. In der Stillzeit ist natrium- und kohlensäurearmes Mineralwasser optimal.

 

 

Fotocredit: HBRH/Shutterstock.com

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