vitamin A

Vitamin A während der Schwangerschaft

Der Bedarf von Vitamin A ist vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft um ca. 40% erhöht. Es wird in dieser Zeit verstärkt für das Wachstum der Plazenta, die Entwicklung des Ungeborenen (vor allem der Lungenfunktion) und für die Anlage eines Vitamin A-Speichers in der Leber des Babys benötigt. In der Stillzeit erhöht sich der mütterliche Bedarf an Vitamin A um 90%, da mit der Muttermilch täglich ungefähr 0,5 mg Vitamin A an den Säugling abgegeben werden. Eine Unterversorgung mit Vitamin A in der Schwangerschaft und in der Stillzeit kann zu geringem Geburtsgewicht sowie zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen beim Kind führen. Führende Pränatal- Experten zählen das Vitamin A zu den besonders kritischen Mikronährstoffen, während der Schwangerschaft und in der Stillzeit.

 

Achtung Vitamin A verdient in der Schwangerschaft besonderes Augenmerk

Das Vitamin A hat auch deshalb besonderes Augenmerk verdient, weil es nicht einfach in höheren Mengen zugeführt werden darf. Eine Überversorgung an Vitamin A kann zu Fehlbildungen beim Embryo führen. Schwangeren wird deshalb beispielsweise vom übermäßigen Verzehr von Leber abgeraten, die reichlich Vitamin A enthält. Auch Vitamin A- Säuren (Retinsäuren), die zur Behandlung von Akne eingesetzt werden, dürfen auf keinen Fall in der Schwangerschaft verwendet werden. In vielen Fällen kann eine gezielte Zufuhr von Zink helfen, Schwangerschaftsakne zu behandeln.

 

Beta-Carotin ungefährlichere Alternative in Schwangerschaft und Stillzeit

Eine ungefährliche Alternative, um während Schwangerschaft und Stillzeit ausreichend Vitamin A zu erhalten, ist der Verzehr von Carotin-reichen Lebensmitteln. Carotinoide, allen voran das Beta-Carotin, können im Körper in Vitamin A umgewandelt werden und heißen deshalb auch Pro-Vitamin A.

Verantwortungsvolle Mikronährstoff- Supplemente für Schwangere sollten deshalb ebenfalls kein Vitamin A enthalten, sondern Beta-Carotin. Beta-Carotin und die Carotinoide haben selbst in hoher Dosierung keine negativen Effekte, weil die tatsächliche Umwandlung begrenzt ist und durch den Organismus dem aktuellen Bedarf der Schwangeren angepasst wird.

Warnhinweise auf Beta-Carotin-haltigen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, wie sie in manchen Ländern rechtlich erforderlich sind, sind nach Ansicht von Ernährungsexperten nicht nur falsch, sondern gefährden die ausreichende Aufnahme dieses wichtigen Mikronährstoffs, während der Schwangerschaft und der Stillzeit und damit die Gesundheit von Mutter und Kind.

 

Autor: Dipl.-oec.-troph.-univ. Barbara Fäth-Neubauer

Fotocredit: Dejan Dundjerski/Shutterstock.com

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