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Wie Hormone die Schwangerschaft beeinflussen

In der Schwangerschaft sind die Hormone sehr aktiv. Die Produktion bereits vorhandener Hormone steigt und spezielle Schwangerschaftshormone kommen noch hinzu. Hormone sind in unserem Körper regelrechte Multitalente: sie bestimmen nicht nur unsere Stimmung und unser Aussehen, sondern sie spielen auch bei der Befruchtung, beim Verlauf der Schwangerschaft und schließlich auch bei der Geburt eine ganz wesentliche Rolle. Nehmen wir nun die einzelnen, besonders wichtigen Hormone einmal unter die Lupe…

 

Humanes Choriongonadotropin (HCG) – Das Schwangerschaftshormon

HCG wird von der Plazenta produziert, sobald diese sich in der Gebärmutter einzunisten beginnt. Da Schwangerschaftstests dieses Hormon nachweisen, ist es generell als „das Schwangerschaftshormon schlechthin“ bekannt. HCG ist deshalb so besonders wichtig, da es weitere Hormontätigkeiten auslöst, die zur Aufrechterhaltung der Schwangerschaft nötig sind und die Menstruation verhindern. HCG hat auch unerwünschte Nebenwirkungen, so glaubt man insbesondere, dass die bekannte Morgenübelkeit in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten auf dieses Hormon zurückzuführen ist.

 

Progesteron

Sie produzieren dieses Hormon auch dann, wenn Sie nicht schwanger sind, jedoch in einer wesentlich geringeren Menge. Es wird zunächst in den Eierstöcken, dann etwa um die 8. Woche von der Plazenta gebildet. Auch dieses Hormon hat in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle inne. Es verhindert beispielsweise zu starke Gebärmutterkontraktionen, die für das Ungeborene gefährlich sein könnten. Frauen, die per IVF (In vitro Fertilisation – künstliche Befruchtung) schwanger geworden sind, erhalten dieses tolle Hormon sogar noch zusätzlich in Form von Tabletten oder Zäpfchen. Progesteron hält die Funktionen der Plazenta konstant, stärkt die Beckenmuskulatur in Vorbereitung auf die Wehen und entspannt bestimmte Bänder und Muskeln. Wobei diese Entspannung auch unerwünschte Nebeneffekte, hat wie beispielsweise die Erschlaffung der Darmmuskulatur oder auch die Entspannung des Muskelrings zwischen Speiseröhre und Magen, was Sodbrennen verursacht. Auch und besonders für die Brüste, die sich auf die Milchproduktion einzustellen haben, ist Progesteron sehr wichtig. Es setzt die Brustdrüsenentwicklung in Gang, sodass etwa bereits ab dem vierten Monat Milch zur Verfügung steht.

 

Hormon Östrogen in der Schwangerschaft

Auch dieses Hormon ist während der Schwangerschaft in einer hohen Konzentration vorhanden. Zu Anfang wirkt es bei der Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut mit, indem es die Anzahl der Blutgefäße und Drüsen in der Gebärmutter erhöht. Später ist es dafür verantwortlich, dass die Blutmenge zunimmt und so eine ausreichende Versorgung des Fötus mit Sauerstoff gewährleistet ist. Nicht besonders wünschenswerter Nebeneffekt ist, dass es gelegentlich zu Zahnfleischbluten oder Nasenbluten führen kann.

 

Humanes Plazentalaktogen (HPL)

Es ist für die Entwicklung des Babys und die der Drüsen in den Brüsten verantwortlich. Außerdem mobilisiert es Fett als Energiespender und kann das Wachstum des Babys fördern.

 

Kalzitonin

Dieses Hormon speichert Kalzium und erhöht die Vitamin – D – Synthese, die den Kalziumhaushalt und die Knochenstärke der werdenden Mami trotz des erhöhten Kalziumbedarfs für das Baby stabil hält.

 

Thyroxin (T4 und T3)

Tyroxin wird für die Entwicklung des zentralen Nervensystems des Babys benötigt. Es steigert auch den Sauerstoffverbrauch des Kleinen und hilft ihm, Proteine und Kohlehydrate zu verwerten.

 

Weitere wichtige Hormone sind in der Schwangerschaft Relaxin (entspannt den Muttermund), Insulin (hilft dem Baby, die Nahrung zu speichern und reguliert den Glukosespiegel), Oxytocin (ist verantwortlich für die Dehnung des Muttermundes während der Wehen), Erythropoetin (bewirkt einen Anstieg der roten Blutkörperchen und des Blutplasmavolumens), Cortisol (hilft dem Kleinen die verschiedenen Nahrungsmittel im Körper zu verwerten) und Prolaktin (ist für die Vorbereitung der Brüste auf das Stillen wichtig und fördert außerdem das Wachstum des Kindes).

 

Autor: Redaktion/Katrin

Fotocredit: nelzajamal/Shutterstock.com

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